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Klimawandel in der Mainregion

Die Mainregion ist die wärmste Klimaregion Bayerns – sie leidet zunehmend unter Trockenheit, die schon jetzt ein Problem für die Land- und Forstwirtschaft und den Weinbau darstellt.

Silvaner, Müller-Thurgau und Bacchus – Die Mainregion in Bayern hat eine Fülle an Rebsorten zu bieten, die aller Art Weine hervorbringen. Doch die traditionellen fränkischen Rebsorten vertragen das neue, sehr warme und regenarme Klima in diesem Teil Bayerns kaum mehr. Auf der anderen Seite profitieren die Weinbauern von den steigenden Wärmesummen. So nimmt die Anbaufläche mediterraner Rebsorten wie Cabernet Sauvignon und Merlot stetig zu.
Die Mainregion ist die wärmste Klimaregion Bayerns und daher besonders vom Klimawandel betroffen. Schon jetzt ist sie die Region mit den meisten Hitzetagen (über 30° C) innerhalb Bayerns. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden sie ohne ambitionierten Klimaschutz weiter zunehmen. Die Ausnahme wird zur Normalität werden. Derartige Tage sind vor allem für bestimmte Bevölkerungsgruppen eine große Belastung. Besonders betroffen sind ältere Mitbewohner, Kleinkinder und Menschen mit bestimmten Vorerkranken wie Herzkreislauf- oder Atemwegserkrankungen. Nicht selten kommt es dann sogar zu Todesfällen aufgrund der Hitze.

Die traditionellen fränkischen Rebsorten leiden unter der Trockenheit aufgrund der zunehmenden Hitze in der Mainregion. Foto: © LWG, Daniel Heßdörfer

Globales und regionales Klima hängen zusammen

Um Aussagen über die Klimazukunft von kleinräumigen Gebieten wie Bayern machen zu können, werden die Ergebnisse aus globalen Klimamodellen mit Hilfe von Regionalen Klimamodellen auf ein feineres Raster heruntergerechnet. Das Klima-Zentrum des Bayerischen Landesamt für Umwelt hat die Daten für Bayern aufbereitet. Die Modellsimulationen beruhen auf zwei Szenarien: Beim Szenario „ohne Klimaschutz“ wird ein weiter anhaltender, ungebremster, beim Szenario „mit Klimaschutz“ ein gebremster Treibhausgasausstoß angenommen, bei dem die globale Erwärmung auf 2°C begrenzt werden könnte.

Vom Großen zum Kleinen

Die Beschreibung des Klimawandels bis zum heutigen Zeitpunkt beruht auf Messwerten des Deutschen Wetterdienstes und des europäischen Beobachtungsdatensatzes E-OBS. Für die Beschreibung der Klimazukunft wird für verschiedene Emissionsszenarien auf geprüfte Klimamodelldaten internationaler Forschergruppen zurückgegriffen.

Herausforderung für Landwirtschaft und Menschen

Für die Mainregion stellt die Trockenheit bereits heute ein Problem dar. Innerhalb der letzten 70 Jahre hat sich das Klima hier schon deutlich verändert. Die Trockenheit stellt Land- und Forstwirte vor neue Herausforderungen. Knapp eine zusätzliche Woche ohne Regen ist innerhalb dieser Zeitspanne dazu gekommen – Die Trockenheit ist für beide eine echte Herausforderung. Außerdem hat sich in den letzten 70 Jahren der Trend der Tage an denen das Thermometer auf über 30 °C klettert um zehn Tage im Jahr erhöht. Sogenannte Tropennächte, in denen es nicht unter 20 ° C abkühlt, sind noch relativ selten zu beobachten. Ohne einen konsequenten Wandel zu mehr Klimaschutz sind Tropennächte bis Ende des Jahrhunderts regelmäßig zu erwarten – mit Klimaschutz bleiben sie aber eher eine Ausnahme. Problematisch sind diese Nächte, da sie zu Schlafproblemen führen und besonders ältere Menschen unter der fehlenden nächtlichen Abkühlung leiden. Ebenfalls bemerkenswert für die Mainregion ist, dass die hier stark steigenden Durchschnittstemperaturen zu immer milderen Wintern führen. Die Mainregion ist das Gebiet mit den wenigsten Eistagen (unter 0° C). Davon profitieren Schädlinge – was wieder negative Folgen für Land- und Forstwirtschaft hat.

Aussichten ohne Klimaschutz 2085

+8 Tropennächte im Durchschnitt mehr

Mehr Tropennächte

Greift die Klimaschutzpolitik nicht rechtzeitig, sind Tropennächte bis Ende des Jahrhunderts regelmäßig zu erwarten. Mit Klimaschutz wird es im Schnitt nur 0,5 mehr Tropennächte als im Referenzzeitraum geben.

Energieeinsparung durch mildere Winter?

Man könnte meinen, es gäbe einen positiven Effekt durch wärmere Winter; denn dann muss weniger geheizt werden. Doch die Rechnung geht nicht auf; denn mehr Hitze im Sommer bedeutet auch, dass mehr gekühlt werden muss.

So macht sich der trockene Sommer in der Mainregion bemerkbar:

  • Fichten und Buchen sterben aufgrund der Trockenheit bereits ab. Auch die Buche kommt an ihre Grenzen.
  • Seit 1951 kommen in der Mainregion von April bis Juni Wochen ohne Regen immer häufiger vor. Ohne Klimaschutz wird im Schnitt knapp eine weitere regenfreie Woche erwartet, während mit Klimaschutz keine Änderungen wahrscheinlich sind.
  • In den Seen und Flüssen der Mainregion wird die Wassertemperatur weiter ansteigen. Sommerliches Niedrigwasser verschärft diese Situation zusätzlich. Das führt im Wasser zu Sauerstoffmangel – den Wassertieren geht im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus.

Mehr Klimawissen


Schauen Sie sich die Klimazukunft in Bayern genauer an. Infos finden Sie in den Klima-Faktenblättern der Bayerischen Staatsregierung:

Erfahren Sie mehr über die Klimazukunft der anderen Klimaregionen in Bayern

Was die Klimazukunft bringen wird, können Sie anhand von verschiedenen Klimakennwerten und -größen im Bayerischen Klimainformationssystem (BayKIS) erkunden

Die Klima-Steckbriefe fassen die wichtigsten regionalen Auswirkungen und Folgen des Klimawandels zusammen und informieren über die Betroffenheit von Kommunen in zentralen Handlungsfeldern