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Klimawandel in der Ostbayerischen Hügel- und Berglandschaft

In der Ostbayerischen Hügel- und Berglandschaft ist es bereits heute ungewohnt warm. Die steigenden Temperaturen werden in Zukunft drastische Folgen für die Land- und Forstwirtschaft, den Wintertourismus und die Biotope der Region haben.

Der Osten Bayerns weist durch seine Höhenlage vielerorts kühle Temperaturen auf. Besonders in den Höhenlagen des Bayerischen Waldes, im Fichtelgebirge und im Frankenwald, aber auch im Oberpfälzer Wald und im Vogtland herrscht ein raues Klima. Auf der Frankenalb hingegen sind die Temperaturen milder, was sich zur Nutzung als Streuobstwiesen anbietet. Die Landschaft ist vor allem in den Mittelgebirgen im Osten von ausgedehnten Wäldern und einer Vielzahl von Feuchtbiotopen geprägt.

Sonnenaufgang am Lusen

Der Bayerische Wald – auch hier steigen die Temperaturen

Der Klimawandel dringt bis ins Mittelgebirge vor

Extreme Hitze in den Sommermonaten ist in der Ostbayerischen Hügel- und Berglandschaft bisher kaum aufgetreten: Im Schnitt gab es im Referenzzeitraum (1951-2019) 6 Hitzetage mit Temperaturen über 30°C im Jahr. Die Klimasimulationen projizieren jedoch einen enormen Anstieg dieser Hitzetage, vor allem ab Mitte des Jahrhunderts im Vergleich zur Referenz. Allein bis 2055 müssen die Menschen sich im Schnitt auf sieben weitere Hitzetage (maximal 14 Tage) und einen Temperaturanstieg von bis zu 2,4°C (maximal 3,1°C) in den Sommermonaten einstellen – zumindest ohne weitere Klimaschutzmaßnahmen. Bis Ende des Jahrhunderts wird sogar im Mittel mit einem Plus von 17 Hitzetage (maximal 28) gerechnet, bei einem sommerlichen Temperaturanstieg von durchschnittlich 3,9°C (maximal 5,6°C).
Die langfristigen Veränderungen des Klimas in der Ostbayerischen Hügel- und Berglandschaft wirken sich auf den Menschen und seine Gesundheit aus. Insbesondere für ältere Menschen, Kleinkinder und Personen mit Vorerkrankungen stellt Hitze eine ernstzunehmende Gefahr dar.

So wirken sich heiße Sommer auf die Umwelt aus

Steigende Temperaturen in den Sommermonaten führen durch die verstärkte Verdunstung zu mehr Trockenheit. Darunter leiden Wälder und Feuchtbiotope: Letztere können austrocknen, was ihre Artenvielfalt gefährdet. Auch die Schädlingsvermehrung wird durch Wärme und Trockenheit beschleunigt.

Globales und regionales Klima hängen zusammen

Um Aussagen über die Klimazukunft von kleinräumigen Gebieten wie Bayern machen zu können, werden die Ergebnisse aus globalen Klimamodellen mit Hilfe von Regionalen Klimamodellen auf ein feineres Raster heruntergerechnet. Das Klima-Zentrum des Bayerischen Landesamt für Umwelt hat die Daten für Bayern aufbereitet. Die Modellsimulationen beruhen auf zwei Szenarien: Beim Szenario „ohne Klimaschutz“ wird ein weiter anhaltender, ungebremster, beim Szenario „mit Klimaschutz“ ein gebremster Treibhausgasausstoß angenommen, bei dem die globale Erwärmung auf 2°C begrenzt werden könnte.

Vom Großen zum Kleinen

Die Beschreibung des Klimawandels bis zum heutigen Zeitpunkt beruht auf Messwerten des Deutschen Wetterdienstes und des europäischen Beobachtungsdatensatzes E-OBS. Für die Beschreibung der Klimazukunft wird für verschiedene Emissionsszenarien auf geprüfte Klimamodelldaten internationaler Forschergruppen zurückgegriffen.

Regen statt Schnee: Die Winter werden wärmer

Auch in Zukunft werden die Winter wärmer werden. Dadurch wandert die Schneegrenze in den ostbayerischen Mittelgebirgen weiter nach oben. Die Wintermonate werden verregneter sein und Schnee bepackte Bilderbuch-Winterlandschaften werden Seltenheitswert besitzen und bis zum Ende des Jahrhunderts möglicherweise der Vergangenheit angehören. Das hat Folgen für den Wintertourismus, der in seiner jetzigen Form vermutlich nicht mehr stattfinden wird. Wintersport in tieferen Lagen wird auch mit Kunstschnee immer weniger möglich sein. Durch die kurzen Frostzeiten werden Seen seltener zufrieren und zu einer Schlittschuhfahrt einladen.

Aussichten ohne Klimaschutz 2085

-28 Eistage im Durchschnitt

Weniger Eistage

Mit Klimaschutz wird sich die Anzahl der Eistage „nur“ um 11 Tage gegenüber der Referenzperiode (1971-2000) verringern.

Ohne Klimaschutz wird es laut Klimamodelldaten zu einem Temperaturanstieg von 4°C (maximal 5,1°C) in den Wintermonaten bis 2085 kommen. Das wirkt sich nicht nur auf den Wintertourismus aus. Auch die Land- und Forstwirtschaft wird mit Problemen durch intensivere Schädlingsausbreitung zu kämpfen haben. Mit Klimaschutz kann der winterliche Temperaturanstieg bis 2085 auf durchschnittlich 1,3°C (maximal 1,5°C) begrenzt werden.

Mehr Klimawissen


Schauen Sie sich die Klimazukunft in der Ostbayerischen Hügel- und Berglandschaft genauer an. Infos finden Sie in den Klima-Faktenblättern der Bayerischen Staatsregierung:

Erfahren Sie mehr über die Klimazukunft der anderen Klimaregionen in Bayern

Was die Klimazukunft bringen wird, können Sie anhand von verschiedenen Klimakennwerten und -größen im Bayerischen Klimainformationssystem (BayKIS) erkunden

Die Klima-Steckbriefe fassen die wichtigsten regionalen Auswirkungen und Folgen des Klimawandels zusammen und informieren über die Betroffenheit von Kommunen in zentralen Handlungsfeldern